Alexander Fischer, , Revell, Maßstab 1:72
Als Nachschlagwerk benutzte ich aus der Reihe Tankograd den Spezialband
N˚ 5001 über den TPz Fuchs.
Der Bau des Modells
- Unterwanne / Fahrwerk
In den ersten beiden Baustufen wird für die jeweilige Seite der Schraubenantrieb zusammen gebaut. Mit etwas Geschick kann man die Schrauben drehbar gestalten. Als Verbesserung lasse ich auf beiden Seiten (Vorder- und Rückseite) der beiden Ausleger für den Schraubenantrieb sechs Bohrungen von Ø 0,4 mm ein fließen, um diese beiden Bauteile realistischer aussehen zu lassen.
Anschließend befasse ich mich in den Bauabschnitten 3 bis 17 mit dem Aufbau des recht komplexen und filigranen
Fahrwerks. Zuerst werden die Dämpfereinheiten und die Schraubenantriebe an die Unterwanne geklebt. Danach werden alle Achsen und Antriebsstränge, die aus mehreren Bauteilen bestehen, gebaut und
zum trocknen Beiseite gelegt. Hierbei ist höchste Aufmerksamkeit walten zu lassen, da die Teile sehr klein und sehr filigran sind. Eine Mikrosäge, zum Abtrennen der Teile vom Gießast, ist hier
von Vorteil.
Zur Geschichte:
Dieser leicht gepanzerte, allradgetriebene und schwimmfähige Transportpanzer wurde von DB entwickelt und von Thyssen-Henschel ab 1979 mehr als 1000mal an die BW ausgeliefert. Er zeichnet sich durch hohe Geländegängigkeit und geringe Fahrgeräusche aus. Durch seine zwei um 360 ˚ schwenkbaren Ruderpropeller, kann der Fuchs beim Durchqueren von Wasserhindernissen maximal eine Geschwindigkeit von 10 km/h erreichen. Bei Wasserfahrten wird das Schwallbrett am Bug hydraulisch aufgestellt. Der TPz wird von einem 8 Zylinder DB OM402A Dieselmotor mit 235KW(320PS) Leistung angetrieben. Sein Gefechtsgewicht liegt bei ca. 16 t.
In der Ausführung als Krankentransporter (San) können bis zu 4 liegende oder 2 liegende und vier sitzende Verwundete transportiert werden. Auf Grund der Genfer Konvention darf keinerlei Bewaffnung am Fahrzeug mitgeführt werden.
Der Bausatz:
Dieser sehr schön detaillierte Bausatz in 1/72 von Revell besteht aus drei großen und einem kleinen Spritzling, welche aus dunkelgrünem Polystyrol
abgespritzt werden. Ferner liegt ein kleiner Spritzling aus transparentem Material für die Frontscheibe bei.
Besondere Vorsicht bei den Bauteilen 19, 31 und 41! Teil 19 ist mir; trotz behutsamen Einsatzes der Mikrosäge; zerbrochen. Um die vorderen beiden Achsen mit Lenkeinschlag bauen zu können, müssen die äußeren Lenkhebel beweglich gebaut werden und das Lenkgestänge muss; eben dem Lenkeinschlag entsprechend; angebaut werden. Wenn man so wie ich auch noch die Achsen ein- bzw. ausgefedert (durchfahren einer Bodenwelle) darstellen möchte, muss man bei der Montage der Achsbaugruppen darauf achten diese nicht komplett zu verleimen. Man lässt die Klebepunkte an den Dämpfern/Federbeinen weg und befestigt nur Querlenker/Antriebsgestänge. Die Unterwanne ist beim weiteren Bau wie ein rohes Ei zu behandeln.
Räder
Ein großes Lob muss man den Konstrukteuren von Revell für den Aufbau der Reifen/Felgen zollen. So setzt sich jedes Rad aus drei Scheiben zusammen. So ist ein
vorbildliches Reifenprofil dabei herausbekommen. Ich habe die Standflächen abgeplattet, um ein noch getreueres Erscheinungsbild zu erhalten.
Oberwanne
Die nächste Bauphase befasst sich mit dem Aufbau der
Oberwanne. Zunächst sollte man die Nut an der linken Seite, die eigentlich zur Montage der Nebelbecher gehört, zuspachteln und verschleifen.
Alle Teile bis auf Bordwerkzeug, Rundumleuchte, Frontscheibe, Tarnkreuz, Tarnnetze, Räder, Außenspiegel, Einstiegsbügel und Abschleppseil werden am Modell befestigt. Die so eben genannten Teile werden erst nach der Lackierung angebracht.
- Lackierung/Decals
Da ich einige Teile aus Plastikkarte gefertigt und auch ein bisschen Spachtel eingesetzt habe, wirde das Modell von mir zuerst in einem passend zum grünen Plastik selbst angemischten Farbton lackiert. Danach lackiere ich unter Auslassung aller Kanten den Panzer, sowie alle Felgen und sonstige Anbauteile, die noch nicht angebaut waren, mit verdünntem xf-2 mattweiß von Tamiya und danach nochmals, diesmal flächendeckend, mit verdünntem mattweiß. So werden die Kanten alle vorschattiert. Nach dem Trocknen der Farbe wird eine Zwischenfirnis mit Futur auflackiert und nach dessen Trocknen die Decals aufgebracht.
Bei den Nummerierungen der Decals hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen. Die Rotkreuzmakierung für die Flanken muss 21/22 lauten und nicht wie angegeben 21/19. Ebenso muss an die hintere Doppelflügeltür das Rotkreuzdecal mit der Nummer 19 und nicht wie angegeben mit der Nr. 22 angebracht werden.
Beim Aufbringen der Decals benutze ich immer Micro Set und Micro Sol. Damit ziehen sich die Nassschiebebilder immer ganz glatt an die Oberflächen
ran. Nach der entsprechenden Trockenzeit wird nochmals alles mit Futur versiegelt. Ist alles durchgetrocknet wird ein Washing mit schwarzbrauner Künstlerölfarbe der Marke Lukas
durchgeführt.
Aufpassen bei der Montage der Räder! Die Reifen sind Laufrichtungsgebunden. Also strikt an die Bauanleitung halten.
Denn der San Fuchs besitzt keine Nebelbecher. Anschließend fertige ich eine neue Rundumleuchte aus
transparentem Kunststoff an. Die aus dem Bausatz ist vom Durchmesser her zu dick und von der Länge zu niedrig. Ich habe also ein Stück transparenten Kunststoff in den Proxxonschleifer
eingespannt, habe diesen dann laufen lassen und mit verschiedenen Feilen und Nassschleifpapier die ovale Form der Leuchte herausgearbeitet.
Von unten bekommt die Leuchte eine Ø 0,3mm Bohrung, ein Stück passend abgelenkten Draht eingeklebt und fertig ist die neue Rundumleuchte. Als
nächstes beschäftige ich mich mit den nicht so recht passend wollenden Schutzbügeln für die Blinker Teile 70/71. Nach Vorbildfotos werden die senkrecht stehenden Streben entfernt. In die
bestehenden Bohrungen in den Kotflügeln werden passend abgelängerter Draht eingesteckt und verklebt. Der übrig gebliebene hufeisenförmige Teil wird dann oben aufgesetzt und verklebt. Anschließend
werden für die mittlere Luke aus Plastiksheet eine Abdeckung gefertigt, da im Bausatz leider keine vorhandenist. Die San-Ausführung besitzt nur über dem Beifahrerplatz eine Luke. Erst jetzt
wage ich die von mir scrach gebauten Bügel an den Fuchs zu befestigen. Ich habe sie aus Ø 0,03mm starken Kupferdraht gebogen, Als Vorlage benutzte ich die Fotos und Zeichnungen aus
dem Tankogradheft. Auf der linken Fahrzeugseite befinden sich drei Stück und zwar über den mittleren und hinteren Radkästen und genau mittig davon. Auf der rechten Fahrzeugseite am Anfang des
hinteren Radkastens und ganz an Ende der Fahrzeugseite und zwar jeweils an der unteren und oberen Kante als Ausstiegshilfe. An diesen besagten Stellen bohre ich jeweils Ø 0,3mm Löcher und klebe
die Bügel dann mit verdünntem Weißleim ein. (Vorteil: man kann überschüssigen Leim mit einem Q-Tip leicht entfernen und die Oberfläche bleibt sauber)
Nachdem diese durchgetrocknet ist, wird alle überschüssige Ölfarbe mit einem Q-Tipp und einem weichen Lappen entfernt, so dass nur noch die Vertiefungen mit der Ölfarbe bedeckt sind. Anschließend noch eine Lage verdünntes xf-2 auf die mit Ölfarbe bedeckten Stellen und der Gesamteindruck ist homogenisiert.
Endmontage und Nacharbeiten
Das Werkzeug und das Abschleppseil werden bemalt und ein ganz klein wenig gealtert. Ebenso werden die Außenspiegel entsprechend der Vorbildfotos bemalt. Die Räder in Fahrtrichtung gesehen vorne rechts und mitte links erhalten an der abgeplatteten Unterseite jeweils eine 1,9mm Bohrung, in welche ich eine Kunststoffschraube Ø 2,2 x 10 eindrehe. Danach drehe ich diese wieder heraus. Dies hat den Vorteil, dass man beim Befestigen des fertigen Modells auf der Grundplatte in den Rädern schon ein Gewinde besitzt und nur noch das Rad beim Festschrauben gegen Verdrehen sichern muss(gut mit einer Pinzette festhalten). Jetzt kann man die schon bemalten Räder mit xf-57 Buff und dem passendem Alterungsset von Tamiya verdrecken.
Da die Fahrzeuge im Somaliaeinsatz weiß lackiert waren, wurde auf die Mitnahme von Tarnnetzen verzichtet. Jeweils auf dem Dach und auf der linken Fahrzeugseite waren diese angebracht. Die Befestigungsbänder zum festzurren der Tarnnetze stellte ich auf der linken Seite durch zurecht geschnittenes Tamiyaklebeband dar (auf dem Dach wurden sie weg gelassen). Nun werden alle noch nicht angebrachten Teile an den Fuchs angeklebt und die Bemalung noch etwas retuschiert.
Zwei Sachen gefallen mir noch nicht.
Zuerst sind auf den Scheiben keine
Scheibenwischer…also baue ich mir drei Scheibenwischer selbst nach. Sie entstehen aus Ø 0,3mm Kupferdraht und Ø 0,2mm Stahldraht. Für die Arme benutze ich den Kupferdraht. Er wird an der unteren
Hälfte mit der Flachzange abgeplattet, so dass zum oberen runden Querschnitt ein konischer Übergang entsteht. Um den Ø 0,2mm Stahldraht (Wischer mit Gummi) genau im richtigen Winkel mit
Sekundenkleber anzukleben, baue ich mir eine kleine Hilfsvorrichtung.
Anschließend werden die Scheibenwischerarme in weiß und die Wischer in seidenmattem Schwarz bemalt und angeklebt.
Zweitens: Auch die Scheinwerfer gefallen mir noch nicht. So bohre ich sie also mit einem Kugelfräser aus, bemale sie Innen Silber und fülle sie mit glänzendem Klarlack von Tamiya auf. Das Auffüllen der Scheinwerfer muss mehrfach wiederholt werden, weil der Klarlack beim Trocknen schwindet. Alle Blinker, rückleuchten und Rückstrahler/Bremsleuchten erhalten einen mehrfachen Überzug mit den Transparentfarben von Tamiya (orange/rot). So wirkt das Ganze sehr realistisch.
Grundplatte / Diorama
Die Grundplatte besteht aus einem Stück ovalem
Buchenholz (20cmx12 cm), welche ich antikbraun lasiert habe. Von unten sind vier Filzscheiben drunter geklebt. Von oben werden die Positionen der Reifen aufgemalt und an der rechten vorderen und
linken mittleren Position mittig je ein Ø 2,5mm großes Durchgangsloch für die Schrauben gebohrt. Die Fahrspuren werden mit einer Handfräse in die Grundplatte gefräst, ebenso wie die quer diagonal
zur Fahrtrichtung verlaufende Bodenwelle. Die Bodenwelle verläuft genau über den beiden Durchgangslöchern.
Nach dem Durchtrocknen der Grundplatte klopfe ich die überschüssige Erde vorsichtig ab. Der Bewuchs wird mit dem Airbrush farbig in grüngrauen Farbtönen schattiert. Ebenso verfahre ich mit der Erdoberfläche, die ich mit verschiedensten Erdfarbtönen behandle
Der TPz Fuchs wird auf der Unterseite, besonders an den hinteren Seiten der Radkästen, mit XF-57 Buff und dem Alterungsset (beides von Tamiya) „verschmutzt“.
Dann kommt der große Augenblick. Das fast fertige Modell wird auf die fertige Grundplatte aufgeschraubt und durch die unebene Grundplatte verschränken sich automatisch die ersten beiden Achsen. Jetzt muss nur noch aus Ø 0,2mm Stahldraht zwei Antennen abgelängert und an einer davon eine deutsche Flagge (aus der Grabbelkiste) angebracht werden. Die Antennen werden in die vorher aufgebohrten Antennensockel gesteckt und mit verdünntem Weißleim befestigt (läuft durch die Kappilarwirkung in die Bohrung).
FERTIG!!! Sieht doch ganz annehmbar aus, oder?!
Nachdem ich das Modell einmal auf die Grundplatte geschraubt habe und mit dem Gesamteindruck zufrieden bin,
entferne ich den TPz Fuchs wieder, jedoch nicht ohne vorher die Position für den spärlichen Bewuchs einzuzeichnen. Das Gras gestalte ich aus Pinselborsten. Dort wo die Grasbüschel stehen sollen
setze ich Ø 0,4mm große Bohrungen und stecke in diese jeweils 4-10 Pinselborsten unterschiedlicher Länge hinein. Mit Holzleim werden sie befestigt. Die Pflanze auf der linken Seite der Fahrspur
wird genauso wie die rotbraune Erde, die die gesamte Grundplatte bedeckt, mit Holzleim fixiert.
Text, Bilder und Modell von Alexander Fischer.
Wer mit Alexander in Kontakt treten möchte, kann das unter dieser E-Mail Adresse tun : rtairfix@live.de