Niederlande YPR 765 - PRCO

Hauke Krapf, Maßstab 1:35, ADV Models

Der Weihnachtsmann hatte mir von PERFECT SCALE neben dem M561 GAMA GOAT, den Umrüstsatz für den YPR 765 PRCO und die dazugehörige „ramp“ mit der separaten „rampdoor“ gebracht. Den AFV-CLUB Bausatz des YPR 765 PRI, den hatte ich schon seit Jahren herumliegen.


Anhand des Bildes des Originals kann man die Zusatzpanzerung, innen am Laufwerkschacht erkennen, dies war sehr hilfreich im Bezug auf Schließen der Spalten rechts und links.

So würde die M26 cupola ohne Innenausbau aussehen.

Die M26 cupola des PRCO, welche die Enclosed Weapon Station (EWS) des PRI ersetzt, lag zwar dem Umrüstsatz von PERFECT SCALE bei, aber das gesamte Innenleben fehlte und das dem Umrüstsatz beigelegte .50 CAL war ein „flexible type“ welches seines „Charging Handle’s“ beraubt worden war! In der M26 cupola war aber ein .50 CAL „turret type“ eingebaut. Die Bilder aus der TM zeigen den Unterschied:

Figure 10 to 12 Cal .50 machine gun M2 HB flexible and turret type.

Figure 19 Cal_50 machine gun M2 HB commander station groß

Solche Feinheiten galt es auch zu berücksichtigen und in Konsequenz umzusetzen.

Um die Detaillierung gem. des Originals bewerkstelligen zu können, musste ich mir der TM 9-2320-224-10, OPERATOR’S MANUAL FOR CARRIER, COMMAND AND RECONNAISSANCE, ARMORED, M114/M114A1 bedienen.

Der Rückgriff auf diese Vorschrift erfolgte aufgrund der Tatsache, dass beim YPR 765 PRCO als auch beim M114A1 die M26 cupola zum Einsatz kam und ich nicht auf die NL Vorschrift des YPR 765 zurückgreifen konnte.

Die Bilder des umgerüsteten .50 CAL "turrret type" sind angefügt. Die Rohrgruppe wurde durch eine von TASCA ersetzt, vorher aber der Kühlmantel der Gehäusegruppe ausgebohrt. Die Spanngruppe wurde aus plastic strips nachgebildet und der Griff mit dem Bowdenzug aus Blumendraht hergestellt.

Der Abfeuerungsmagnet, angebracht über der Puffergruppe, wurde aus einem Stück gezogenen Gießast nachempfunden und die Verkabelung durch Lötzinn dargestellt.

Nach meiner Beurteilung hat das M2 HB "Turret type" durch das Entfernen des "Original" Rohres, durch Ersetzen mit dem TASCA Rohr und das Ausbohren des Kühlmantels an der Gehäusegruppe deutlich an Detaillierung gewonnen.

Anmerken muss ich, dass der innere, obere Rand der M26 cupola von Innen auch auszufräsen wäre, aber ich traute mich nicht an diesen Schritt, da ich fürchtete die Stabilität der cupola massiv zu beeinträchtigen.

Ausfräsen deswegen, weil die Kinonblöcke zwar dick sind, aber trotz allem nicht diese Stärke aufweisen. Dies sei der Stabilität geschuldet.

Die Lackierung erfolgte nach dem von mir nun praktizierten Verfahren, a la Steven Zaloga in Abwandlung.

Der Innenraum wurde zuerst gespritzt und fertig gestellt, inkl. aller Bau- und Bemalungsschritte. Dann klebe ich alle Öffnungen von INNEN vor dem Zusammenkleben der Wanne mit dem Panzerdeck ab, so dass ich problemlos die Außenlackierung aufbringen kann.

Ich grundierte das fertige Modell in XF 19 SKY GRAY und setzte Schatten mit XF 1 BLACK, welches ich mit dem TAMIYA LACQUER THINNER, der mit der GELBEN Kappe, den es in Deutschland nicht gibt, aus Gründen, welche ich nicht nachvollziehen kann.

Für die Schatten reduziere ich den Druck auf unter 1 bar und schraube die sog. „crown cap“ von meiner IWATA HP-C Plus ab. Verdünnung liegt bei 70 Prozent LACQUER THINNER, Rest XF 1.

Zum Aufbringen der Schatten gehe ich fast direkt an das Modell heran. Von den einzelnen Lackierungsschritten, da habe ich leider keine Fotos, da meine Digitalkamera bei CANON zur Reparatur während dieses Zeitraumes war.

Die folgenden Fotos, die zeigen das Modell im Endzustand. Die FUTURE Versiegelung, welche ich aufbringe um das Modell 1. zu versiegeln und 2. zum Aufbringen der Abziehbilder zu erleichtern, wurde mit Mattlack abgetönt.

Wer diesen AFV-CLUB Bausatz kennt, dem dürfte nicht entgangen sein, dass eine Inneneinrichtung nicht vorhanden ist. Da sich die kompletten M113 Inneneinrichtungsteile von mehreren M113 Modellen von ACADEMY in meinem Fundus befinden, reifte in mir der Entschluss, die Inneneinrichtung bei diesem Projekt, quasi als Zugabe, aufzubauen. Als Referenz konnte ich mich auf die recht guten Unterlagen aus dem BRADLEY Hunnicutt zurückgreifen. In diesem Hunnicutt werden alle APCs und IFVs vom M75 bis zum M3A2 behandelt. So auch die GefFz der YPR 765 Reihe. Die Bodenplatte von ACADEMY weist zu beiden Seiten längs je 1 MM Spalt auf, welcher durch EVERGREEN Profile zu verschließen war. Auch das Motorraumschott ist an der oberen Kante ca. 2 MM aufzufüttern, um eine klaffende Lücke zu vermeiden.

Zwar zeigt das Foto einen YPR 765 PRI, also ein Gruppenfahrzeug mit der EWS, aber die Zusatzpanzerung, innen am Laufwerksschacht, die ist bei allen YPR 765 vorhanden. Die Einbauteile wie Sitzträger für MKF und Kommandant, die „racks“ für die .50 cal Munkästen und LAW, die „racks“ für die Funkgeräte, die „gunner’s platform“ und der Kartentisch wurden aus EVERGREEN Profilen hergestellt. Bei den Radios griff ich auf die Teile aus meinem Fundus zurück. Die Sitze wurden aus den ACADEMY M113 Teilen sowie Rund- und Längsprofilen aufgebaut. Auf die Detaillierung der Innenfläche der TC und CDR hatch gehe ich hier nicht weiter ein.

Und so sieht sie nun erfüllt mit Innenleben aus:

Meine freundliche Email an PERFECT SCALE, in der ich mir im höflichen Tone erlaubte darauf hinzuweisen, dass dem Umrüstsatz ein .50 CAL "flexible type" beiliegt, dessen "charging handle" "amputiert wurde, damit es in den M26 mount passte, aber ansonsten keine Änderungen am .50 CAL vorgenommen hatte, untermauert mit den Fotos meines Umbaus des .50 CAL zum "turret type" und aus der TM, - ja -, die wurden bis heute nicht erhört; will heißen ich erhielt keine Antwort auf mein ungebührliches Ansinnen!

Ausgestaltung der M26 cupola mit Innenleben.

Der Höhen- und Seitenrichttrieb wurde nach den Vorgaben der TM aus Plastikprofilen und Rundteilen, als auch Gießästen aufgebaut. Die Kabel wurden mit Lötzinn nachempfunden.

Das Laufwerk wurde von mir in XF 51 KHAKI DRAB komplett lackiert, der Übergang zur Wanne, welche ich in dem „ZALOGA OD“ = 75% XF 62 Olive Drab und 25% XF 60 DARK YELLOW lackierte, wurde nach Abschluß der Lackierung mit TAMIYA XF 72 BROWN (JDSDF) aufgetragen. Mit diesem XF 72 BROWN setzte ich auch „Lichter“ an den Laufrollen und dem Fahrwerk.


Ein weiterer Tipp; ich bohre und fräse die Weißlichtfahrscheinwerfer immer aus, wenn im Bausatz keine Glaslinse beiliegt. Die Einsätze für das Glas die schneide ich mir aus klaren Gießästen in dünnen Scheiben mit der Rasiermessersäge ab und füge sie mit Weißleim (PONAL) ein. Ich sammelte die Gießäste aus klarem Material, so dass ich nun auf unterschiedlichste Durchmesser zurückgreifen kann.

Referenzen:

1. BRADLEY, A History of the American Fighting and Support Vehicles by R.P. Hunnicutt.

2. Millitary Ordnance Special Number 21 YPR 765 in Dutch Service

3. TM 9-2320-224-10, OPERATOR’S MANUAL FOR CARRIER, COMMAND AND RECONNAISSANCE, ARMORED, M114/M114A1

4. Artikel im Forum missing-lynx

5. Fotos aus dem internet

Bilder, Texte und Modell Hauke Krapf